Informationen über Reichenburg

                      

Reichenburg liegt im Bezirk March im Kanton Schwyz. Reichenburg liegt am Voralpenrand und grenzt - als die äusserste Schwyzer Gemeinde - an die Kantone St. Gallen und Glarus. Die Nachbargemeinden sind Benken SG,Schübelbach und Glarus Nord. Das Gemeindegebiet liegt auf der südlichen Linthebene auf 411 m ü. M. am Fusse des Austockes mit weitem Blick auf die fruchtbare Linthebene. Die Ortschaft schart sich um den markanten Burghügel, der die weithin sichtbare Pfarrkirche St. Laurentius trägt.

 
Die örtlichen Berghänge sind Mittelberg, Ussberg, Tafleten, Lachen- und Austock und die Lauihöhe, die mit 1455 m ü. M.den höchsten Punkt der Gemeinde bildet.   
 
In Reichenburg wird traditionell Viehzucht betrieben, was mit der gemeindeeigenen Alpwirtschaft zusammenhängt.

Historisches

Die Ortsgeschichte ist eng mit dem Kloster Einsiedeln verbunden. Urkundlich lässt sich der Name bis ins 13. Jh. nachweisen. Aber schon früher soll sich auf dem Geländesporn die Burg eines gewissen Dietrich befunden haben. Davon kann wohl auch der Name Richisburg bzw. Reichenburg abgeleitet werden. Das neben Schwyz älteste Gemeindewappen geht auf dieses Rittergeschlecht zurück. 1370 wurde die ganze Herrschaft Reichenburg an den Einsiedler Fürstabt Markwald von Grünenberg verkauft. 1789 verzichtete das Kloster auf die Oberhoheit. Die Gleichstellung mit den übrigen Marchgemeinden erfolgte jedoch erst 1831.

Reichenburg wird vielfach auch als ≪Fürstenländli≫ und die Bewohner als ≪Fürstenkinder≫ bezeichnet. Dieser Ausdruck geht zurück auf die Zugehörigkeit zum Kloster Einsiedeln, dem ein Fürstabt vorstand.

 

Wappen

Reichenburg hat neben Schwyz das älteste Wappen im Kanton. Bereits 1548 in der Chronik von Johannes Stumpf ist es abgebildet. Abgeleitet wurde es von den Herren von Reichenburg.

Wappen von ReichenburgDargestellt ist eine stilisierte, rote Rose mit goldenen Butzen, grünbeblättert ohne Stiel, in goldenem Schild.

Deutung

Quelle: Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen

Reichenburg ist eine Bildung aus dem althochdeutschen Personennamen Ricco, Richo (im 9. Jahrhundert in St. Galler Dokumenten auch Rihcho geschrieben; cf. Förstemann I, 1256; Brandstetter 1903: 362) und dem Gattungswort Burg (< althochdeutsch burg, mittelhochdeutsch burc «Burg»), oder eventuell auch Berg (< alt- und mittelhochdeutsch bërc «Berg»). In der Burgnamengebung sind Berg und Burg weitgehend gleichbedeutend und austauschbar; der semantische Unterschied hat sich im Laufe der Zeit verwischt (cf. Boxler 1990: 81; LUNB I, 110; Kully 1999a: 15). Da keine älteren Belege vorliegen, kann nicht festgestellt werden, ob der Name ursprünglich mit -burg oder -berg gebildet war. Als ursprüngliche Grundform kann *richinburg oder *richinbërg «Burg des Ricco, Richo» angenommen werden.

Quelle: Schwyzer Namenbuch

Bei der reichen, vornehmen usw. Burg. | 1368 wird Reichenburg bereits Dorf genannt. Der Name wurde von der bestehenden Burg (Rb 55) auf die bei der Burgstelle liegende bzw. zu ihr gehörende Siedlung übertragen. Auf ähnliche Fälle, in denen der Burgname auf die Siedlung bzw. das Städtchen übertragen wurde, z.B. Werdenberg, Greifensee oder Haldenstein, verweist H. Boxler (Boxler SLA 6, 68). Das BW Richen- ist die oblique Form des Adj. mhd. rîch 'vornehm, edel, mächtig, gewaltig; gross, kostbar, herrlich'. Anzusetzen ist eine Wendung mhd. *zer rîchen burg. Reichenburg ist ein typischer so genannter Prunkname für eine Burg (Boxler, Burgnamen, Handbuch, 1596 und 1600). Wir nehmen daher im Gegensatz zum Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen nicht an, dass das BW auf den PN ahd. Richo zurückgeht und damit quasi den Burgengründer überliefern würde (Förstemann, Personennamen, 1256; Lexikon Gemeindenamen, 731 f.). In der Überlieferung beginnt die Grafie mit Diphthong ei ab Mitte des 16. Jahrhunderts. Man vergleiche auch noch beim Namen Burg (Rb 55).

Dokumente über Reichenburg

  Name
Geographisches Lexikon der SCHWEIZ_1902_Reichenburg.jpg
Reichenburg Gemeinde-Geschichte von Beat Glaus.pdf
Skizze von Obermarch von 1700.jpg

Erwähnungen in Büchern: